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Channel: Kommentare zu: Deutscher Soldat bei Sprengstoffanschlag in Baghlan gefallen
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Von: Mitwisser

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En wirklich schmerzhaftes Thema. Aber die Diskussion geht meiner Ansicht nach am Kern des Problems vorbei: das Militär will die Informationsflüsse kontrollieren (warum auch immer – ob um die Angehörigen zu informieren oder eben um ein Gefühl der Kontrolle zu behalten). Das sieht für den Betrachter aber aus, als wolle man mit einem Buddeleimer die Flut am Meeresstrand aufhalten. Es gibt nicht „die Medien“ oder „die Politik“. Es gibt nur Menschen. Und einen riesigen, sich selbst beschleunigenden Informationsraum. Mit diesen Verfahrens- und Denkweisen kann das nicht gut gehen, verletzt Menschen und Gefühle und führt zu solchen wie diesen Diskussionen!

Die Unterrichtung von Abgeordneten durch das Ministerium (richtiger: direkt durch den Befehlshaber des Einsatzführungskommandos) erfolgt nach meiner Kenntnis über sehr wunderliche Kanäle: googlemail, gmx, t-online und andere lustige externe Mailadressen. Damit die Damen und Herren Primaten (der Politik, versteht sich), immer schön im Bilde sind. Ich kann nur vermuten, dass dies den militärischen Sterneträgern extrem wichtig ist, dass diese informiert sind. Vielleicht sogar wichtiger, als sich wirklich Mühe zu geben und die entsprechenden Strukturen und Ressourcen zu schaffen, um eine schnellstmögliche Unterrichtung der Angehörigen zu schaffen. Hier sollte mal ein kritischer Blick hinein gehen. Wenn ich es den Abgeordneten maile, dann kann ich es auch veröffentlichen. Die Wirkung ist gleich – außer, dass durch das Durchstechen einer solchen Information ein Abgeordneter wieder was „gut“ bei einem einzelnen Journalisten hat. Wenn man schnell und offen informiert (und auch klar anspricht, was man noch nicht weiß), kann man dieses Dilemma lösen. Jede Form von Schweigen und Verschweigen kann nicht funktionieren. Ist so.


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